Mit dem Mercedes zum Sozialamt
Mit dem Mercedes zum Sozialamt:
Pedro Lenz über den Hass auf die unterste soziale Schicht
"Dreimal in drei Tagen an drei verschiedenen Orten vernahm ich dieser Tage die gleiche Geschichte. Die erste Person, von der ich sie hörte, sass an einem Gartentisch, und es schien ihr gut zu gehen. Sie sagte: «Eigentlich bin ich blöd, dass ich jeden Tag zur Arbeit gehe. Andere fahren mit dem Mercedes vors Sozialamt und machen die hohle Hand.» Die zweite Person, einen Tag später in einer anderen Stadt,...

...von der Titelseite eines Magazins, dessen Name zu nennen mich zu sehr ekeln würde. Dort stand in blauer Blockschrift: «Im Ferrari aufs Sozialamt». (Genau, das Auto bringt dich soweit :-))
Was ist mit diesem Land passiert, dass offensichtlich immer mehr Leute voller Neid und Hass SozialhilfeempfängerInnen diffamieren? Der Hass auf Mitmenschen, die auf Fürsorgeleistungen angewiesen sind, aus welchen Gründen auch immer, ist ein Hass auf die unterste soziale Schicht. Dieser Hass ist verbreitet und wird von interessierten Parteien und Medien täglich aufs Neue geschürt. Es ist der Hass jener, die noch stehen, auf die, die schon am Boden liegen. Es ist ein Hass, der jede moralische Logik auf den Kopf stellt, ein Hass der Starken auf die Schwachen, ein Hass der Reichen auf die Armen, ein Hass der Mächtigen auf die Ohnmächtigen.
Aufgesetzt und vorgebetet wird dieser Hass von jenen, die Macht und Stimme haben. Nachgeplappert und verbreitet wird dieser Hass von den Ängstlichen. In diesem Land haben viele Leute Angst. Die einen haben Angst, über ihren ständig wachsenden Reichtum Rechenschaft ablegen zu müssen. Andere haben Angst, selber zum Opfer eines Systems zu werden, das die sozialen Unterschiede täglich wachsen lässt."
Aus der Woz:
Macht und Ohnmacht
Treten, spucken, buckeln
Pedro Lenz über den Hass auf die unterste soziale Schicht
"Dreimal in drei Tagen an drei verschiedenen Orten vernahm ich dieser Tage die gleiche Geschichte. Die erste Person, von der ich sie hörte, sass an einem Gartentisch, und es schien ihr gut zu gehen. Sie sagte: «Eigentlich bin ich blöd, dass ich jeden Tag zur Arbeit gehe. Andere fahren mit dem Mercedes vors Sozialamt und machen die hohle Hand.» Die zweite Person, einen Tag später in einer anderen Stadt,...

...von der Titelseite eines Magazins, dessen Name zu nennen mich zu sehr ekeln würde. Dort stand in blauer Blockschrift: «Im Ferrari aufs Sozialamt». (Genau, das Auto bringt dich soweit :-))
Was ist mit diesem Land passiert, dass offensichtlich immer mehr Leute voller Neid und Hass SozialhilfeempfängerInnen diffamieren? Der Hass auf Mitmenschen, die auf Fürsorgeleistungen angewiesen sind, aus welchen Gründen auch immer, ist ein Hass auf die unterste soziale Schicht. Dieser Hass ist verbreitet und wird von interessierten Parteien und Medien täglich aufs Neue geschürt. Es ist der Hass jener, die noch stehen, auf die, die schon am Boden liegen. Es ist ein Hass, der jede moralische Logik auf den Kopf stellt, ein Hass der Starken auf die Schwachen, ein Hass der Reichen auf die Armen, ein Hass der Mächtigen auf die Ohnmächtigen.
Aufgesetzt und vorgebetet wird dieser Hass von jenen, die Macht und Stimme haben. Nachgeplappert und verbreitet wird dieser Hass von den Ängstlichen. In diesem Land haben viele Leute Angst. Die einen haben Angst, über ihren ständig wachsenden Reichtum Rechenschaft ablegen zu müssen. Andere haben Angst, selber zum Opfer eines Systems zu werden, das die sozialen Unterschiede täglich wachsen lässt."
Aus der Woz:
Macht und Ohnmacht
Treten, spucken, buckeln
Dänel - 2011.07.13, 12:36